Überreste des Wasserkraftwerks

Das Wasserkraftwerk wurde am linken Ufer des Kanals von Nantes nach Brest in Coatigrac'h in der Gemeinde Saint-Coulitz gebaut. Dank ihm war Châteaulin die erste Stadt im Westen und die dritte in Frankreich, nach Bourganeuf in der Creuse und Mende in der Lozère, die elektrifiziert wurde!
Das Werk wurde von der "Société Châteaulinoise d'Eclairage Electrique" errichtet, deren Direktoren die Herren Armand Chauvel, Armand Gassis und Gustave Benoist waren. Das 1886 vom Ingenieur Ernest Lamy errichtete Werk versorgte 300 Lampen und 35 öffentliche Laternen über ein fast zehn Kilometer langes Netz mit Strom, wobei die Antriebskraft des Wasserfalls der Schleuse von Coatigarc'h genutzt wurde.
Die Einweihung des Elektrizitätswerks fand am 20. März 1887 statt, wobei etwa 10.000 Menschen anwesend waren. Das Gebäude wurde in der Nähe der Schleuse Nr. 235 Coatigrac'h des Nantes-Brest-Kanals mithilfe der Kraft des Wasserfalls errichtet. Seine Architektur ähnelt der einer Mühle und es wurde hauptsächlich aus lokalem Schiefer und Sandstein gebaut, mit einigen Graniteinfassungen.
Auf dem Gelände befand sich zuvor eine Schmiede bis zum 17. Jahrhundert sowie einige Mühlen flussaufwärts des Aulne. Obwohl die Fabrik von der Gemeinde Châteaulin initiiert wurde, profitierten auch die Einwohner von Saint-Coulitz in hohem Maße davon, da die Bauernhöfe schon früh mit Elektrizität versorgt wurden. Noch heute kann man in nahegelegenen Bauernhöfen wie Kerviliou und Ty André Kabel finden, die an das Werk angeschlossen waren. In Ty André besitzt ein Haus, das um 1930 als Erweiterung des bestehenden Bauernhofs gebaut wurde, zwei Kühlschränke im Untergeschoss, in denen die Butter aufbewahrt wurde, die dann mit der Eisenbahn exportiert wurde.
Das Wasserkraftwerk wurde schließlich 1946 stillgelegt. In den 2000er Jahren wurde ein Projekt für ein Interpretationszentrum für erneuerbare Energien . Bis heute konnte es nicht verwirklicht werden. Da sich das Kraftwerk in einem Zustand der Überreste befindet, wären Sanierungsarbeiten an der Stätte eine unabdingbare Voraussetzung.